Erste Anzeichen von Parodontitis

Um den Begriff der Parodontitis gibt es bei vielen Menschen einige Verwirrung. Oft wird sie fälschlicherweise als Parodontose bezeichnet oder aber mit einer Zahnfleischentzündung verwechselt.

Letztere bezeichnen Zahnärzte als Gingivitis. Die Parodontitis hingegen ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates bzw. des Zahnbetts. Bei Erwachsenen ist Parodontitis die mit Abstand häufigste Ursache für Zahnverlust. Durch eine gute Zahnpflege lässt sich Parodontitis leicht vorbeugen – und die gesunde Zahnsubstanz erhalten.

Symptome

Parodontitis und Zahnfleischentzündung werden oft verwechselt, weil die Symptome sich im Frühstadium stark ähneln. Außerdem geht der Parodontitis fast immer eine Entzündung des Zahnfleisches voraus.

Erste Symptome von Parodontitis sind gerötetes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten. Dazu gesellen sich meist Zahnschmerzen und/oder empfindliche Reaktionen auf Berührung, Kälte oder Hitze. Zudem lockern sich die Zähne und es entsteht oft ein unangenehmer Mundgeruch.

Im weiteren Verlauf schrumpft das Zahnfleisch und die Zahnhälse werden zunehmend sichtbar. Ohne rechtzeitige Behandlung greift die Entzündung vom Zahnfleisch auf den Kieferknochen über. Das kann so weit führen, dass der Kieferknochen zerstört wird.

Ursachen

Wichtigste Ursache von Parodontitis ist mangelnde Zahnpflege. Die Entzündung des Zahnhalteapparates wird durch Bakterien verursacht, die natürlicherweise schon in großer Zahl und Artenvielfalt im Mundraum vorkommen. Bei mangelnder Zahnpflege bilden sich auf und zwischen den Zähnen Belege. Diese Plaques und Nahrungsreste bieten Bakterien ein großes Nahrungsangebot. Dadurch vermehren sich die Bakterien übermäßig und nisten sich bevorzugt in den Zahnfleischtaschen ein. Dort verursachen sie Zahnfleischentzündungen.

Die Entzündungen wiederum lösen Reaktionen des körpereigenen Immunsystems aus, um die Bakterien zu beseitigen. Dabei beschränken sich die Abwehrreaktionen aber nicht nur auf das betroffene Gebiet, sondern zerstören auch umliegendes Gewebe und im Spätstadium der Parodontitis sogar Knochen.

Neben mangelnder Zahnhygiene gibt es weitere Risikofaktoren, die Parodontitis begünstigen. Das sind vor allem Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes und erbliche bedingte Faktoren wie enger Zahnstand oder weicher Zahnschmelz. Auch Stress, Rauchen, unausgewogene Ernährung, Zähneknirschen und Strahlen- oder Medikamentenbelastung (Chemotherapie) lassen das Parodontitisrisiko steigen.

Behandlung

Die Behandlung von Parodontitis ist aufwendig und langwierig. Sie kann durchaus Monate dauern.

Die ambulante Behandlung beim Zahnarzt beginnt in der Regel mit einer professionellen Zahnreinigung, bei der die Zahnzwischenräume und die Zahnoberflächen von Plaques und Zahnstein befreit werden. Daran schließt sich die operative oder medikamentöse Behandlung der entzündeten Teile des Zahnhalteapparates an. Dabei eröffnet der Zahnarzt mitunter die Zahnfleischtaschen, um auch tief sitzende Entzündungsherde erreichen zu können.

Damit die Mundbakterien keine Nischen für übermäßige Vermehrung mehr finden, werden darüber hinaus undichte Füllungen, Risse, Unebenheiten und Kanten der Zähne saniert. Nicht erhaltungswürdige Zähne werden entfernt.

Üblicherweise wird der Erfolg der Parodontitisbehandlung in den ersten Wochen nach dem Eingriff überwacht, um neue Entzündungsherde früh zu erkennen. Nicht selten muss die gesamte Prozedur wiederholt werden. Das ist insbesondere bei nachlässiger Zahnpflege der Fall.

Vorbeugung

Parodontitis lässt sich vergleichsweise leicht vorbeugen:

mindestens 2 Mal täglich Zähneputzen, vorzugsweise mit einer elektrischen Zahnbürste

mindestens 1 Mal täglich, vorzugsweise abends, die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen

mindestens 1 Mal, besser aber 2 Mal im Jahr bei einer professionelle Zahnreinigung Zahnbelege entfernen lassen

mindestens 1 Mal im Jahr Kontrollbesuch beim Zahnarzt.